Samstag, 3. September 2016

IVAD 2016: Weltgeiertag

Wir haben jetzt gemeinsam die 23 unterschiedlichen Geierarten weltweit, die vier europäischen Geierarten im Detail sowie die vielseitigen Bedrohungen der Geier kennengelernt.
Am heutigen Weltgeiertag, dem „International Vulture Awareness Day“, wollen wir nun gemeinsam dieser wunderbaren, stark bedrohten Tierart gedenken und uns für einen Moment vor Augen führen, wie die Welt ohne Geier aussehen würde:
Geier jagen nicht sondern ernähren sich fast ausschließlich von Aas. Dabei räumen sie also auf, was andere Raubtiere liegen gelassen haben oder was auf natürliche Weise gestorben ist. Ihre Magensäure ist so stark, dass sie gefährliche Bakterien und Viren zersetzen kann. Dadurch verhindern sie das Ausbreiten von Krankheitserregern und Seuchen. Sie sind also die Gesundheitspolizei der Natur. Außerdem fressen sie sehr schnell. Ein einzelner Geier kann in kürzester Zeit bis zur 2 kg Fleisch verschlingen. Da hat das Aas keine Chance zu stinken und zu verrotten. Es wird sogar geschätzt, dass während der großen Tierwanderungen in der Serengeti die Geier mehr Fleisch verschlingen als alle anderen Fleischfresser gemeinsam.
Gibt es keine große Geierpopulation mehr, so müssen Kadaver teuer entsorgt werden. Bleiben sie nämlich in den Straßen liegen, so können sich Raubtiere ausbreiten, die plötzlich keine Fressfeinde mehr haben. Sie rücken immer näher in menschliche Siedlungen vor, wo sie plötzlich die Bevölkerung gefährden. Geier würden keine Menschen angreifen, aber Raubtiere schon. Vor allem, wenn sie selber Krankheiten mit sich bringen, wie tollwütige Hunde.
In Indien gab es hierzu Anfang 2016 ein paar faszinierende Berechnungen: Die Geierschützer wollten herausfinden, wie teuer das Geier-Massensterben der Bevölkerung zu stehen kommt. Für die Entsorgung von 60 toten Heiligen Küken bedarf es in einem Landkreis einer mittelgroßen Entsorgungsanlage oder einer Geierpopulation von 300 Paaren. Rechnet man nun den Bau und Betrieb einer Entsorgungsanlage gegen die Geierzucht und den Geierschutz auf, so schneiden die Geier wesentlich günstiger ab. Es errechnet sich, dass die Indische Bevölkerung beim Verlust eines jeden einzelnen Geiers auf jeweils 9200 Euro Entsorgungskosten im Jahre sitzen bleibt. Jetzt darf sich jeder ausrechnen, was für eine Gesamtsumme entsteht, wenn wir uns noch einmal vor Augen führen, dass 40 Millionen Geier, wenn nicht sogar wesentlich mehr, ausgerottet wurden. Hinzu kommen noch Zusatzkosten für die Bekämpfung von Ratten, tollwütigen, wilden Hunden u. ä. Der Schaden ist also enorm, sowohl für die Natur als auch für den Menschen!
Ohne Geier wäre unsere Welt also ein wesentlich schmutzigerer und gefährlicherer Ort! Wollen wir wirklich in einer Welt ohne Geier leben?
Aus diesem Grund sollten wir nicht länger abwarten, bevor es zu spät ist, und uns lieber noch heute für den Geierschutz engagieren! So könnt auch ihr helfen:
• Sammelt Informationen über den Geierschutz und tragt diese in die Welt hinaus. Je mehr Leute für Geier sensibilisiert werden, umso besser.
• Macht andere Menschen auf die Bedeutung von Geiern für Natur & Mensch aufmerksam, denn Menschen schützen nur, was sie lieben.
• Versucht vor allem Kinder für Geier zu begeistern. Die Kinder von heute sind nämlich die Geierschützer von morgen.
• Zahlreiche Geierschutzprojekte werden nicht staatlich gefördert. Sie suchen immer freiwillige Helfer sowie Geld- und Sachspenden.
• Helft, die Welt gemeinsam zu einem Geier-freundlicheren Ort zu machen!
Denn heute feiern wir unseren Weltgeiertag!!!

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